DER FALL KOLOMAK

Bremen, im Januar 1927.

Die Hansestadt bangt um ihren Ruf. Das Tagebuch eines toten Mädchens wird zur literarischen Sensation und Anklage gegen Polizei und Gesundheitssystem. Nach der Verhaftung der Mutter gerät der Fall Kolomak immer mehr in die Schlagzeilen der Presse und wird zu einem der großen Skandale in der Weimarer Republik. In der Bürgerschaft streiten die Abgeordneten erbittert über den Wandel von Sitte und Moral am Beispiel von Mutter und Tochter Kolomak.
Im Juni 1927 wird der Prozess gegen Elisabeth Kolomak wegen Kuppelei vor dem Landgericht eröffnet. Zahlreiche namhafte Journalisten wie Carl von Ossietzky und Gabriele Tergit verfolgen das Verfahren und fragen sich: Wer sitzt außer der Wasch –und Schustersfrau noch auf der Anklagebank? Eine Tote? Die amerikanische Unsitte des Schminkens? Das Nachtleben Bremens?

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Termin: Montag, 18. Dezember 2017, 19:30 Uhr
Ort: Schwurgerichtssaal, Landgericht Bremen
Bitte kommen Sie frühzeitig, es werden Sicherheitskontrollen durchgeführt.
Karten: 13 €, erm. 6 €
www.shakespeare-company.com

Reise durch das 20. Jahrhundert an drei Abenden

Vom 3. bis 5. Dezember 2017 laden drei Lesungen aus der Reihe „Aus den Akten auf die Bühne“ zu einer Reise durch das 20. Jahrhundert vom Ende der Weimarer Republik bis in die 1970er Jahre ein.

3.12. Theater am Leibnizplatz, 18.00 Uhr
Nach der Aufführung von „Staatsschutz, Treuepflicht, Berufsverbot.- (K)ein vergessenes Kapitel der westdeutschen Geschichte“ werden ab ca 20.00 Uhr Alexandra Jaeger und Dominik Rigoll über die Lesung diskutieren. Alexandra Jaeger hat die Umsetzung des Radikalenbeschlusses in Hamburg untersucht, Dominik Rigoll hat zum Staatsschutz in Westdeutschland von der Entnazifizierung bis zur Extremistenabwehr geforscht.

4.12. Haus des Reichs/Finanzamt Bremen, 19.30 Uhr
Die Lesung Prunk und Pleite einer Unternehmerdynastie – Der Konkurs der Nordwolle und die Bankenkrise 1931wird im Haus des Reichs, dem ehemaligen Sitz der Konzernzentrale der Nordwolle aufgeführt. Sie erzählt, wie auf den Prunk des seinerzeit größten europäischen Textilkonzerns die Pleite folgte, die schließlich die deutschen Banken ins Wanken brachte.

5.12. Haus des Reichs/Finanzamt Bremen, 19.30 Uhr
„Im Lager hat man auch mich zum Verbrecher gemacht“, rechtfertigte Margarete Ries, „asozialer“ Häftling in den Konzentrationslagern Ravensbrück und Auschwitz, ihre Tätigkeit als Kapo. Die US-Militärregierung verhörte Ries und Feiga Berkmann im Haus des Reichs. Die KZ-Überlebende Berkmann hatte Ries am Hauptbahnhof Bremen erkannt und beschuldigte sie, ihre Schwester in Auschwitz erschlagen zu haben.

Karten: 13€, erm. 6€
bremer shakespeare company

Presse Geflüchtet

„Die Angst vor dem Fremden“

„Aus den Akten auf die Bühne‘ erzählt vom Schicksal der „ostjuden“.“
Von Iris Hetscher
Weser Kurier vom 28.5.2016

Der Pressespiegel zu dieser Lesung wird rückwirkend erstellt.

Stadt der Kolonien: Presse

„Deutschlands koloniale Vergangenheit als szenische Lesung

„Eine (fast) vergessene Geschichte. Von Deutschlands kolonialer Vergangenheit zeugen heutzutage allenfalls noch Straßennamen: In mehreren deutschen Städten gibt es eine „Lüderitz-“ oder eine „Togostraße“, in Berlin existiert sogar ein „Afrikanisches Viertel“. Doch wer weiß, wie lange noch, denn wer will heute noch an die deutschen Kolonialherren und ihre teilweise blutige Herrschaft erinnert werden?“ Von Friedhelm Tromm
Belgieninfo vom 4.10.2017

„Szenische Lesung über Bremens Rolle im Kolonialismus“

„Bremen. Schauspieler bringen Sprache zum Leben. Die Bremer Shakespeare-Company beweist in ihrer szenischen Lesung „Bremen – Eine Stadt der Kolonien“ in der Reihe „Aus den Akten auf die Bühne“ erneut, das auch historische Quellen dafür taugen.“ Von Martin Kowalewski
Neue Osnabrücker Zeitung vom 20.9.2016

„Bremen als ‚Stadt der Kolonien“‚

„Premiere am Leibnizplatz: Bremer Shakespeare Company bringt „Bremen: Eine Stadt der Kolonien?“ auf die Bühne / Szenische Lesung aus der Reihe „Aus den Akten auf die Bühne“.“ Von Frank Hethey
bremen history September 2016

Der Pressespiegel zu dieser Lesung ist in Bearbeitung.

Auf dem österreichischen Zeitgeschichtetag 2016 in Graz

„Zeitgeschichte: öffentlich“ – Unter diesem Motto wendet sich der Open Space auf dem österreichischen Zeitgeschichtetag in Graz 2016 zum ersten Mal mit Vorträgen, Podiumsdiskussionen, Projektvorstellungen, Filmvorführungen, Ausstellungen, Büchertischen und Installationen ausdrücklich an die interessierte Öffentlichkeit. Und wir sind dabei! Am Samstag, den 11. Juni präsentiert Projektleiterin Dr. Eva Schöck-Quinteros jenseits des klassischen Konferenzvortrags die Projektreihe und unsere Arbeitsweise. Zusammen mit Regisseur Clemens Bechtel, bekannt vor allem für seine Inszenierungen zu aktuellen politischen Themen, diskutieren wir, wie Geschichte mit Mitteln des Theaters vermittelt werden kann und welchen Chancen und Risiken das moderne Dokumentartheater birgt.

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PREMIERE: Geflüchtet, unerwünscht, abgeschoben

Geflüchtet, unerwünscht, abgeschoben – »Lästige Ausländer« in der Weimarer Republik

Der Flüchtlingsbewegung aus Osteuropa nach dem Ersten Weltkrieg begegnen weite Teile der deutschen Politik und Gesellschaft ablehnend – auch in Bremen. Forderungen nach Schließung der Grenzen, nach Abschiebung von Flüchtlingen oder Einrichtung von Internierungslagern werden immer lauter, das Reden über »Ausländerflut«, »Überfremdung« und »lästige Ausländer« ist weit verbreitet. Wer ist »nützlich« und darf bleiben, wer ist »lästig« und muss gehen? Diese Zuschreibungen entscheiden über die Zukunft der Geflüchteten.
Die Lesung präsentiert Dokumente, die einen Einblick vermitteln in die Debatte über die Zuwanderung aus Osteuropa. Sie zeigen, wie der Bremer Senat Ausweisungen und Abschiebungen von Geflüchteten praktiziert hat. Auch der Umgang mit den russisch-jüdischen Familien, die Ende 1923 in der Hansestadt strandeten, als die USA die Erfüllung der Quote für solche ImmigrantInnen verkündeten, wird dokumentiert.

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Aus den Akten… in die Schulen!

Seit 2007 haben viele Schulklassen eine szenische Lesung des Projekts „Aus den Akten auf die Bühne“, einer Kooperation zwischen der Universität Bremen und der bremer shakespeare company (bsc), besucht. Die Lesungen zu zentralen Themen des 20. Jahrhunderts haben durch ihren regionalgeschichtlichen Schwerpunkt auch einen Bezug zu der Lebenswelt der jugendlichen Zuschauer und Zuschauerinnen und führen oft zu lebhaften Diskussionen.

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Workshop am 29. Mai 2015

Die Projektreihe „Aus den Akten auf die Bühne“ veranstaltet am 29. Mai 2015 einen Workshop zur Frage: Wie inszeniert man historische Quellen auf der Bühne? Antworten auf diese Frage wollen Dr. Eva Schöck-Quinteros (Historikerin, Universität Bremen) und Peter Lüchinger (Regisseur, bremer shakespeare company) gemeinsam mit Studierenden und jungen WissenschaftlerInnen entwickeln.

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Förderung durch die Stiftung EVZ

„Im Lager hat man auch mich zum Verbrecher gemacht“ – Margarete Ries: Vom ‚asozialen’ Häftling zum Kapo in Auschwitz – dieses Projekt haben wir seit 2012 immer wieder auf die Bühne gebracht. Insbesondere das Spannungsfeld zwischen Täter- und Opfersein im Nationalsozialismus hat viele unserer ZuschauerInnen interessiert und nachdenklich gemacht. Auch viele Schulklassen haben die Gelegenheit genutzt, um sich auf diese Weise mit einem Kapitel der deutschen Geschichte auseinanderzusetzen. Eine rund zweistündige Lesung ist für SchülerInnen jedoch eine besondere Herausforderung, da ihnen häufig noch Hintergrundinformationen fehlen und ihnen das Format besondere Aufmerksamkeit und Konzentration abverlangen. Dennoch ist es uns besonders wichtig, dass unsere Projekte sich nicht nur an ein historisch gebildetes Publikum richten. Aus diesem Grund haben wir uns die Frage gestellt: Wie können wir die historischen Quellen im Fall Ries mit Mitteln der Geschichtswissenschaft und des Theaters explizit für SchülerInnen aufarbeiten?

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Buchbesprechung: Eine Stadt im Krieg

Wieder einmal dürfen wir uns darüber freuen, dass „Aus den Akten auf die Bühne“ nicht nur als historisches Vermittlungsformat betrachtet wird! Alle unsere Projekte basieren auf umfangreichen Rechercheergebnissen, die die Studierenden aus eigenen, kleinen Forschungsprojekten gewonnen haben und in Form von wissenschaftlichen Aufsätzen in unseren Sammelbänden veröffentlichen. Dies war auch bei „Eine Stadt im Krieg: Bremen 1914-1918“ der Fall. Bislang sind Band 1 und Band 3 zum Thema erschienen, die nun Thorsten Logge von der Universität Hamburg umfangreich für H-Soz-Kult besprochen hat.

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