„Die Freie Hansestadt ist bereit.“ Der lange Weg zu einer Universitätsstadt

„Für manche ist es die Erfüllung eines Traumes. Anderen kommt es wie ein Alptraum vor […]. Die Bürger und ihre Universität werden den Umgang miteinander lernen. Bremen ist ab heute etwas neues: Universitätsstadt.“
(Lilo Weinsheimer, Radio Bremen, 14. Oktober 1971)

Am 14. Oktober 1971 wird im Bremer Rathaus die neue Universität eröffnet. Zehn Jahre zuvor, im März 1961 hatte der Bremer Senat verkündet, dass er dem Vorschlag des Wissenschaftsrats folgen und eine Universität gründen werde. 

Bildungspolitische Debatten der 1960er Jahre und Forderungen der Student:innenbewegung prägen den Gründungsprozess der Reformuniversität. Wichtige Punkte des „Bremer Modells“ sind: 

  • Mitbestimmung aller Mitglieder (Drittelparität),
  • Projektstudium,
  • Ausbildung von Lehrer:innen und Jurist:innen, 
  • gesellschaftlich relevante, an den Interessen der Arbeitnehmer:innen orientierte Forschung, 
  • Förderung gleicher Bildungschancen.

Schon 1946 diskutierte der Bremer Senat über die Gründung einer Internationalen Universität, die der Völkerverständigung dienen und neue Formen der Wissensvermittlung und -aneignung auch für Menschen ohne Abitur anbieten sollte. Dieses Projekt sollte auch die Re-Education der Bremer:innen fördern und wurde von der US-amerikanischen Militärregierung unterstützt. Am 16. Dezember 1948 nahm die Bremische Bürgerschaft das Gesetz zur Gründung einer Internationalen Universität einstimmig an. Das Vorhaben scheiterte an mangelnder finanzieller Ausstattung und an der Frage des Ortes. Das Kasernengelände in Bremen-Grohn stand nicht, wie erwartet, zur Verfügung. 

Themen wie der Erziehungs- und Bildungsauftrag einer Universität wurden in den Debatten der 1960er Jahre wieder aufgegriffen. 

Termine im Oktober 2021

Premiere: 11. Oktober 2021, 19.00 Uhr, Haus der Bürgerschaft
13. Oktober 2021, 19.30 Uhr, Theater am Leibnizplatz

Infos & Karten bei der bsc: www.shakespeare-company.com