Baars

“Wenn dieser unselige Krieg doch zu Ende wäre. Man darf garnicht daran denken, was er schon für Trauer und Elend gebracht hat und noch bringen wird; daran ist leider nichts zu ändern und durchhalten müssen wir.“  (Ernst Plack am 30. Mai 1915)

Rund 1.500 Briefe und Karten aus dem Ersten Weltkrieg erreichten Pastor Ernst Baars in Vegesack. In ganz Europa waren seine Gemeindemitglieder als Soldaten an den Fronten oder als Kriegsgefangene in Lagern. Pastor Baars stand über die Feldpost in regem Kontakt zu ihnen. Zurück kamen Danksagungen für Briefe und Geschenke, persönliche Berichte vom Kriegsgeschehen und aus der Gefangenschaft, politische Einschätzungen – und immer wieder die Hoffnung auf Sieg und Frieden.
Die Feldpostsammlung aus dem Archiv des Heimatmuseums Schloss Schönebeck haben Geschichtsstudierende der Universität Bremen in dem Projekt der Reihe „Aus den Akten auf die Bühne“ erschlossen, ausgewählte Briefe transkribiert und erläutert. Die AutorInnen beschäftigten sich mit vielfältigen Themen: der Biographie von Ernst Baars, dem Medium Feldpost und Bildpostkarte, Propaganda und „Liebesgaben“, Militärseelsorge und Kriegsgefangenschaft. Die ausgewählten Quellen zeigen die verschiedenen Dimensionen der Kriegswahrnehmung an der Ost- und Westfront zwischen individuellem Erleben und patriotischem Wir-Gefühl.